St. Raphael – Maria Trost

Katholischer Pfarrverband in München

Das Sakrament der Krankensalbung

Kranke besuchen als Zeichen der Zuwendung und Fürsorge ist Aufgabe jedes Christen und Menschen. Wer schon selbst einmal die Wege von Krankheit und Behinderung gehen musste, weiß um die heilende Wirkung, wenn man gesehen, besucht und fürsorglich begleitet wird. Die erlebte Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft vermittelt Orientierung und Solidarität. Kranke besuchen, sie zu sehen, ihnen zuzuhören, sie zu berühren und sich von ihnen berühren zu lassen, gehören zu einer christlichen Gemeinschaft, die sich in Jesus selbst verwurzelt weiß. Dem kranken Nächsten aus dieser inneren Überzeugung heraus zu dienen, ist praktizierte Nächstenliebe. Hier ist uns Jesus nahe, der sich mit den Kranken identifiziert: „Ich war krank und ihr habt mich besucht." (Mt 25,36)

Das Sakrament der Krankensalbung wird in der Kirche als Medizin zur Heilung und zur Stärkung von Leib und Seele empfangen und ergänzt die ärztlichen und pflegerischen Bemühungen. Die Krankensalbung mit heiligem Öl ist nicht Schlusspunkt einer Krankheit oder Vorbereitung für die letzten schweren Stunden, sie ist ganz bewusst an den Anfang eines Krankheitsverlaufes gesetzt und wird gegebenenfalls mehrfach wiederholt. Unter diesem Gesichtspunkt ist es Wünschenswert, dass vor einer Operation oder im Verlauf des Auftretens einer schweren Krankheit das Sakrament der Krankensalbung zuhause empfangen wird. Die Angehörigen können als Gottesdienstgemeinde mitfeiern und so Zeichen der Hoffnung und Treue sein.

Alle Kräfte des Körpers und des Geistes sollen zusammenwirken, um in Krankheit oder im Sterben Stärkung zu geben. Dazu gibt ein Beichtgespräch seelische Ruhe und Kraft für den kommenden Weg. Hier ist zudem auch die Möglichkeit gegeben, persönliche, familiäre und berufliche Probleme bei der Beichte zu erkennen und zu regeln.

Alten Menschen, deren Kräftezustand sehr geschwächt ist, kann die heilige Salbung gespendet werden, auch wenn keine Erkrankung ersichtlich ist.

Zusätzlich bieten wir im Advent die Spendung des Krankensakramentes in einem Gottesdienst an, um älteren und kranken Menschen die Gelegenheit zu geben, vor dem Krisenfall in Ruhe und Besinnung das stärkende Sakrament der Krankensalbung und die Kommunion als Wegzehrung zu empfangen.

Die Krankenkommunion

Neben der persönlichen Zuwendung und dem Krankensegen ist das Bringen der Krankenkommunion für den Kranken ein wichtiges Zeichen, eng mit der Pfarrgemeinde und der ganzen Kirche verbunden zu sein. Die Pfarrgemeinde betet bewusst im Gottesdienst für ihre Kranken, damit diejenigen nicht vergessen werden, die wegen ihres Alters oder wegen einer Krankheit nicht daran teilnehmen können.

Deshalb sind ihr Pfarrer und beauftragte Kommunionhelfer/innen gerne bereit, jedem Kranken die heilige Kommunion zu überbringen.

Bitte rufen Sie in Ihrem Pfarrbüro an, damit wir einen Termin vereinbaren können.

Der Kranke, der zu Hause die heilige Kommunion empfängt, soll dadurch spüren, dass er zur Gemeinschaft der Glaubenden gehört und an ihrer festlichen Feier der Eucharistie Anteil hat. Schön ist es, wenn Angehörige und Mitbewohner an der Feier teilnehmen und evtl. auch selbst die heilige Kommunion empfangen.

Die heilige Kommunion vermittelt eine spürbare Verbundenheit mit Christus selbst und lässt daraus Stärke und Kraft erwachsen. Es geht um eine gehaltvolle Nahrung für alle unsere Lebenswege, die wir noch zu gehen haben. „Steh auf und iss. Dein Weg ist noch weit“. (1 Kön 19)